Eines der Kernanliegen eines jeden Unternehmens ist es, sich von der Konkurrenz abzuheben. Aber was, wenn die Tools, die wir verwenden, genau das Gegenteil bewirken? Standardsoftware – sie ist bequem, effizient und oft kostengünstig. Aber kann sie tatsächlich dazu führen, dass unsere unternehmerische Wertschöpfung austauschbar wird? Am Ende des Tages macht es die Mischung und die Herangehensweise.
1. Der Aufstieg der Standardsoftware
Mit dem technologischen Fortschritt und der wachsenden Notwendigkeit für Unternehmen, digital präsent und effizient zu sein, hat sich die Verwendung von Standardsoftware in der Geschäftswelt rapide verbreitet. Aber warum ist das so?
Standardsoftware bietet eine schnelle Lösung für allgemeine Geschäftsanforderungen. Man denke nur an Programme wie Microsoft Office, Adobe Suite oder verschiedene CRM-Systeme. Diese Anwendungen sind so konzipiert, dass sie einem breiten Spektrum von Unternehmen dienen und ihnen helfen, ihre täglichen Aufgaben effizienter zu erledigen. Der Effizienzsteigerungs- und Gewinnmaximierungsdruck des Turbo-Kapitalismus hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass immer mehr Szenarien in Unternehmen versucht werden mit Standardsoftware zu lösen. Doch wo liegt hier der Haken?
2. Einheitlichkeit versus Einzigartigkeit
Ein häufiges Argument gegen Standardsoftware ist, dass sie die Kreativität und Einzigartigkeit eines Unternehmens einschränkt. Ist das wirklich so? Oder ist es nur ein Vorurteil, das wir haben?
Stellen Sie sich vor, Sie gehen in ein Café und entdecken, dass es genau dasselbe Menü, dieselbe Einrichtung und dieselbe Musik wie in einem anderen Café in der Stadt gibt. Würden Sie zurückkommen? Wahrscheinlich nicht. Dieses Gefühl der Einheitlichkeit kann auch in der Geschäftswelt auftreten, wenn alle Unternehmen dieselbe Software verwenden. Wenn alle Banken dasselbe Online-Banking nutzen, hebt das zwar Effizienzgewinne und führt vorerst vielleicht auch zu Qualitätssteigerungen. Am Ende macht es Institute aber eben auch komplett austauschbar. Oder ist Ihnen klar, warum Sie eher zu Volksbank 1 oder Volksbank 2 gehen sollten oder ob Sparkasse 1 genauso gut berät wie Sparkasse 2. Vermutlich wird es Ihnen schwer fallen die sogenannten USPs (unique selling points) zu identifizieren.
3. Die Gefahr der Austauschbarkeit
„Wenn du so bist wie alle anderen, dann wirst du auch wie alle anderen behandelt„, sagte der berühmte Autor Oscar Wilde. Dieses Zitat fasst die Kernaussage dieses Abschnitts treffend zusammen.
Ein Unternehmen, das sich zu sehr auf Standardsoftware verlässt, riskiert, in der Masse unterzugehen. Kunden könnten Schwierigkeiten haben, sich an eine Marke zu erinnern, wenn ihr digitales Erlebnis überall gleich ist. Wo bleibt da die Individualität?
4. Gibt es eine Balance?
Es wäre unfair zu behaupten, dass Standardsoftware nur Nachteile hat. Sie spart Zeit, reduziert Fehler und ist oft benutzerfreundlich. Die Frage ist also: Wie findet man das richtige Gleichgewicht?
Ein Ansatz könnte sein, Standardsoftware für allgemeine Aufgaben zu verwenden und maßgeschneiderte Lösungen für spezifische, branchenspezifische Anforderungen zu entwickeln. Indem man das Beste aus beiden Welten kombiniert, kann man Effizienz gewährleisten, ohne die eigene Einzigartigkeit zu opfern.
Oder man macht es so, wie ich es mit meinem Team entwickele. Wir bauen Individualsoftware auf Basis von starken und professionalisierten – für unsere Kunden zugeschnittene – Plattformkomponenten. So schaffen wir es die Vorteile von Standardsoftware mit den Chancen von individuellen Lösungen zu kombinieren und ein einzigartiges Kundenerlebnis zu schaffen.
5. Schlussfolgerung
In einer Welt, in der Einzigartigkeit und Differenzierung immer wichtiger werden, sollten Unternehmen sorgfältig überlegen, welche Tools sie verwenden. Während Standardsoftware ihre Vorteile hat, ist es wichtig, ihre potenziellen Nachteile zu erkennen und proaktiv zu handeln, um nicht austauschbar zu werden. Ein erfolgreiches Unternehmen erkennt die Bedeutung von Einzigartigkeit und handelt entsprechend.
Also, wird Ihre Wahl von Standardsoftware Ihre Wertschöpfung austauschbar machen? Das hängt alles von Ihrem Ansatz und Ihrer Strategie ab. Was werden Sie also als nächstes tun?
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